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Lesen eröffnet neue Welten, es erweitert den eigenen Horizont, lässt den Leser eintauchen in Erlebnisse und Erfahrungen. Außerdem fördert es das Sprachgefühl und verbessert Rechtschreibung und Grammatik.

So weit, so gut, aber es fällt eben nicht jedem leicht, sich darauf einzulassen. Manchmal kämpfen sich Kinder mühselig von Buchstaben zu Buchstaben und fühlen sich im Klassenverband unter Druck gesetzt.

Trotzdem lesen? Ja, klar, das bietet das Tierheim jetzt in angenehmer, unverbindlicher Atmosphäre an.

Wir haben interessierte Zuhörer, die neugierig auf vorgelesene Geschichten sind und auf keinen Fall auch nur die geringste Kritik üben. Wir meinen unsere Katzen. Vor ihnen zu lesen, macht richtig Spaß, egal, ob das Kind schon flüssig liest oder noch stockend. Und natürlich profitieren auch unsere Katzen davon. Studien haben ergeben, dass rhythmische Stimmen beruhigend auf sie wirken. Dadurch können sie leichter Vertrauen gewinnen zu uns Menschen.

Erfahrungen aus anderen Tierheimen zeigen, dass die Kinder ihre Aufgabe sehr ernst nehmen und den Katzen ein schönes Erlebnis bereiten wollen. Zudem lernen die Kinder die Eigenständigkeit der Katzen zu respektieren. Manche kommen eben aufgeschlossen auf die Kinder zu, wollen aber schmusen und spielen, manche beschnuppern das Buch und zeigen scheinbar großes Interesse an der vorgelesenen Geschichte. Wieder andere kommen aus ihrem Katzenhäuschen nicht heraus. All das zu akzeptieren, ist ebenso ein Lernfortschritt für die Kinder.

Da die Vorlesestunden im Tierheim stattfinden, bleibt es wohl auf Dauer nicht aus, mehr über die Probleme der Tiere zu erfahren. Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass Tiere im Tierheim ein vorübergehendes Zuhause finden. Kinder für den Tierschutz zu begeistern, ist wohl eines der wertvollsten Ziele überhaupt und lässt sich mit den anderen genannten Zielen des Leseprojekts hervorragend verbinden.

Wir freuen uns auf die eifrigen Vorleser!